Tresore in Banken und Sparkassen
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Die mit der Industrialisierung wachsenden Finanzierungsbedürfnisse, auch in Handwerk und Handel, bilden den Hintergrund für die mit Beginn des 19. Jahrhunderts einsetzende Welle der Gründung von Kreditinstituten. Diese wiederum beschleunigen die Entstehung von Tresor– und Geldschrankfabriken, und zwar in einem weit stärkeren Maße, als die wenigen Gründungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vermuten lassen. Da die Industrialisierung in England ihren Ausgang nahm, verwundert es nicht, dass hier sehr früh (1797) erste Sparkassengründungen verzeichnet wurden.
1816 gab es in England bereits 78 Institute, und 1817 wurde dort das älteste Sparkassengesetz der Welt erlassen. Preußen folgt 1808 mit der Städteordnung und verleiht den Städten und Gemeinden das Recht zur Errichtung von Sparkassen. Gefördert wird die Entwicklung, als am 12. Dezember 1838 König Friedrich-Wilhelm von Preußen das »Reglement, die Einrichtung des Sparkassenwesens betreffend« erlässt. In Artikel 4, Absatz a) heißt es wörtlich: »Bei Prüfung der Vorschläge ist darauf zu sehen, dass die Einlagen gehörig sichergestellt werden.«
Immer mehr Sparkassen und Banken benötigten Tresore
Zur gleichen Zeit werden auch in den übrigen deutschen Bundesstaaten ähnliche Aktivitäten entfaltet. Die folgenden Jahrzehnte von 1840 bis 1860 können als die fruchtbarste Periode der Gründung eines flächendeckenden Sparkassenwesens angesehen werden. Zur Sicherstellung des Finanzierungsbedarfs im Handwerk und im ländlichen Bereich entstehen zeitgleich genossenschaftliche Kassen durch die Initiative von Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich-Wilhelm Raiffeisen. Auch ein großer Teil der Privatbanken, vielfach aus dem Waren- oder Speditionsgeschäft hervorgegangen, etabliert sich in diesem Zeitraum.
Die frühen Gründungen tragen oft noch andere Bezeichnungen wie z.B. Leihkasse, Waisenkasse, Hülfskasse o.a., was den Rückschluss auf wachsende Bedürftigkeit breiter Bevölkerungskreise zulässt. Alle heute bekannten großen Geschäftsbanken führen ihren Ursprung ebenfalls auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Hier wird deutlich, wie groß plötzlich der Bedarf an sicheren Tresoren und Geldschränken angewachsen sein muss. Das ist die Erklärung für die Gründungseuphorie im Bereich des Geldschrank- und Tresorbaues, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einsetzte.
Aber auch in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts waren kaum Tresore oder Geldschränke im heutigen Sinne im Einsatz. Überwiegend wurden Gelder und Effekten nach wie vor zunächst in Truhen aufbewahrt. Dies geht aus vielen Gründungsstatuten hervor, die zum Teil sehr detaillierte Hinweise zu der Beschaffenheit der Truhe geben. So heißt es in den Statuten der Sparkasse Gladbach 1853 wörtlich:
»Die Gelder und Effekten der Sparkasse sollen in einer gut verschließbaren Kiste aufbewahrt werden, welche mit zwei verschiedenen Schlössern versehen sein muss, wozu der Rendant den einen und der Direktor oder einer der Administratoren den anderen in Verwahrung haben.«
Es ist überliefert, dass diese »Kiste« von einem Gladbacher Schlossermeister angefertigt wurde. Noch 1862 setzte die heutige Volksbank Kronberg/Ts. als erstes Geldbehältnis eine von einem ortsansässigen Schlossermeister als Meisterstück angefertigte Truhe ein. Man wusste aber schon damals, dass neben der Sicherung der Bestände eine ständige Überwachung besonders wichtig war. Es regt heute zum Schmunzeln an, war aber 1839 ernst gemeint, wenn in der Satzung der Kreissparkasse Wetzlar unter §9 wörtlich gesagt wurde:
»Das Kassenlokal solle wohl befestigt sein, und, wenn es die Sicherheit der Kasse erfordert, obliegt dem Rendanten die Pflicht, das Kassenlokal als Schlafzimmer zu benutzen.«
Tresore als Massenware
Erst in der Zeit nach 1850 wandeln sich die Truhen langsam zu Schränken, da zweifellos eine besser geordnete Aufbewahrung der Gelder und Buchungsunterlagen bei gleichzeitig wachsendem Geschäftsumfang dies erforderte. Hier ist übrigens eine Parallele zum Möbelhandwerk zu beobachten, wo sich auch im privaten Haushalt der Schrank gegenüber der Truhe durchsetzte. Waren es in der ersten Hälfte des Jahrhunderts noch wenige Pioniergründungen, so setzte nach 1850 eine wahre Welle von Firmengründungen des Tresore- und Geldschrankbaues ein. Es entstanden in schneller Folge neue Herstellerbetriebe, angezogen nicht nur von der wachsenden Nachfrage, sondern auch fasziniert von den durch die technische Entwicklung gegebenen Chancen.
Wiederum stellvertretend für die große Zahl von Neugründungen sollen hier nur einige Firmen genannt werden, die die technische Fortentwicklung des gesamten Geldschrank- und Tresorbaues nachhaltig beeinflusst haben und die zu einem großen Teil auch heute noch diese Branche repräsentieren.
– 1854 Tresore-Fabrik H.F. Peltz, Düsseldorf
– 1854 J.C. Petzold, Magdeburg
– 1855 Friedrich Pohlschröder, Dortmund
– 1858 Bode, Hannover
– 1858 F.E. Baum, Chemnitz (heute Karlsruhe)
– 1862 Franz Bauer, Zürich
– 1865 H.C.E. Eggers, Hamburg
– 1864 Bauche, Reims, Frankreich
– 1864 Kellner, Wuppertal
– 1867 Jakob Ostertag, Aalen
– 1867 C. Ade, Berlin
– 1867 Val. Hammeran, Frankfurt (1911 von Garny übernommen)
– 1869 C. Hermann, Nürnberg
-1870 Franz Leicher, München
– 1870 Lips, Dordrecht, Niederlande
– 1872 Theodor Stacke, Aachen
– 1886 Rosengrens, Schweden
– 1888 Adolphs, Düsseldorf
– 1899 Tresore-Fabrik Kärcher, Pforzheim
Einfluss und Bedeutung dieser Unternehmen im Markt wechselten im Laufe der Jahrzehnte natürlich ständig. Es gab für alle diese jungen Firmen Höhen und Tiefen, wobei die eine oder andere aufgeben musste oder von einem erfolgreichen Wettbewerber übernommen wurde. Interessant aber bleibt die Tatsache, dass fast alle heute führenden Hersteller ihre Gründung auf das 19. Jahrhundert zurückführen. Tradition im positiv verstandenen Sinn hat hier ihre Wurzeln und prägt noch heute diesen Industriezweig.
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